Boas Meyer als Wandergeselle seit zwei Jahren on Tour

Er ist 28 Jahre alt, gelernter Metallbauer und zieht seit mittlerweile zwei Jahren als Wandergeselle durch die Lande: Boas Meyer aus Nordrhein-Westfalen. Vom südhessischen Idstein aus führte ihn seine aktuelle Tour bei einem Zwischenstopp in den Pohlheimer Stadtteil Watzenborn-Steinberg. Dort nächtigte er bei Bekannten seiner Eltern und stand am darauffolgenden Vormittag auch kurz bei Bürgermeister Andreas Ruck „auf der Matte“.

Meyer hat inzwischen schon etliche Regionen in Deutschland und der Schweiz bereist. Dabei unterstellt er sich den Regeln der „Gesellschaft der rechtschaffenen fremden und einheimischen Maurer- und Steinhauergesellen“, denen auch die Metallbauer und Schlosser angehören. Unterwegs ist er in typischer Kluft sowie mit Hut, Stock, Krawatte und relativ wenig Gepäck. Lediglich Schlafsack und Wechselwäsche hat Boas Meyer dabei. „Ziel ist auch, kein Geld für Transport und Unterkunft auszugeben“, fügt er hinzu.

Ohne Smartphone unterwegs

Der Besitz eines Smartphones ist ebenfalls tabu. Und schließlich darf man sich als Wandergeselle auch dem jeweiligen Heimatort nicht näher als 50 Kilometer nähern. „Das Ganze dauert drei Jahre und einen Tag“, erläutert Meyer die Reisezeit. Der eine Tag soll symbolisch verdeutlichen, dass man sich „länger in Freiheit als in der Knechtschaft einer Ausbildung“ befinden soll. So ganz ohne eine berufliche Tätigkeit läuft die Wanderschaft dennoch nicht ab. Erlaubt ist, sich zwischenzeitlich maximal für einige Monate bei regionalen Betrieben entgeltlich beschäftigen zu lassen. Dann geht es weiter zum nächsten Zielpunkt.

Bürgermeister Andreas Ruck hieß den 28-Jährigen im Amtszimmer willkommen und zeigte ihm im Flur die Tafel mit dem Pohlheimer Stadt- und den sechs Stadtteilwappen. Bevor es für Meyer wieder auf Achse ging in Richtung Bautzen, gab ihm der Rathauschef noch zwei „Souvenirs“ inklusive Pohlheim-Logo mit auf den Weg – zur Erinnerung an seinen Abstecher in die Limesstadt.