Resolution der Kommunen zu Bahnverbindung zwischen Gießen und Gelnhausen

Die kommunale Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr (AGNV) Lahn-Kinzig-Bahn fordert dringende Maßnahmen zur Stabilisierung des Betriebs der Bahnverbindung Gießen-Gelnhausen. Mitglieder der AGNV sind die Anlieger-Kommunen Gelnhausen, Gründau, Limeshain, Büdingen, Glauburg, Ortenberg, Ranstadt, Nidda, Hungen, Lich, Pohlheim und Gießen. Sie adressierten eine gemeinsame Resolution an die Hessische Landesbahn und das Deutsche-Bahn-Infrastrukturunternehmen DB InfraGo. Die AGNV befürchtet, dass personalbedingte Betriebsstörungen den langfristigen Erfolg dieser Bahnverbindung gefährden.

Dringender Handlungsbedarf aufgrund massiver Einschränkungen

Als aktuelle Probleme benennt die Arbeitsgemeinschaft wachsende Personalengpässe seit dem Jahr 2023 bei der DB InfraGo als Betreiber des Schienennetzes. Auswirkungen seien gravierende Einschränkungen im Betriebsablauf, wie etwa ein Ein-Schicht-Betrieb der Stellwerke Gießen-Nidda.  Unzureichend koordinierte Konzepte für den Schienenersatzverkehr verlängerten Fahrzeiten, erschwerten Umstiege und schränkten die Mitnahme von Fahrrädern ein. Verzögerungen bei der Fertigstellung elektronischer Stellwerke und anderer Baumaßnahmen verschärften die Problematik. Diese Situation stelle eine unzumutbare Belastung für die Fahrgäste dar. Strukturelle Defizite dürften nicht dazu führen, dass Fahrgäste dauerhaft verloren gingen.

Der vorgesehene barrierefreie Ausbau von Stationen und elektronischen Stellwerken, die der Streckenbeschleunigung dienen, wird von der AGNV als unverzichtbar für die Modernisierung und Zukunftsfähigkeit der Strecke betrachtet. In der Resolution, die von allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Anrainer-Kommunen unterstützt wird, formuliert die AGNV Forderungen, die zur Stabilisierung und Optimierung der Verbindungen führen sollen. Als wichtigsten Schritt sieht die AGNV die kurzfristige, ganztägige Besetzung der Stellwerke auf dem Streckenanschnitt zwischen Gießen und Nidda.

Projekte in Pohlheim ins Stocken geraten

Auch die Stadt Pohlheim betrachtet die derzeitigen Probleme mit der Aufrechterhaltung des Schienenverkehrs der Lahn-Kinzig-Bahn mit Sorge. „In den vergangenen Jahren waren zahlreiche Projekte entlang der Lahn-Kinzig-Bahn geplant. So sollte unter anderem in Pohlheim der Bahnhaltepunkt Garbenteich verlegt und ein neuer in Hausen geschaffen werden“, so Bürgermeister Andreas Ruck. Die hierfür durchgeführte Machbarkeitsstudie sei positiv verlaufen. „Leider sind die Projekte aufgrund der ausbleibenden Aussagen über die Finanzierungsbeteiligungen ins Stocken geraten, eine Umsetzung wohl in weite Ferne gerückt“, bedauert Ruck. Wenn in Kürze keine Betriebsstabilisierung erzielt werden könne, verliere diese Bahnstrecke weiter an Attraktivität. „Bleibt zu hoffen, dass zeitnah notwendiges Personal gewonnen werden kann und zudem die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen schnell in Umsetzung kommen.“