Landkreis Gießen und Partner starten Projekt und Online-Umfrage

Zur Tagesmutter oder zum Tagesvater statt in die Kita: Viele Eltern im Landkreis Gießen wählen eine Kindertagespflege für die Betreuung ihrer Kinder unter drei Jahren. Die Stadt Gießen ausgenommen, betreuen im Landkreis derzeit etwa 100 Kindertagespflegepersonen rund 400 Kleinkinder.

Eltern wählen diese Betreuungsform häufig, weil sie flexible Zeiten und eine familiäre Atmosphäre möchten. Denn Kindertagespflegepersonen kümmern sich meist in ihren eigenen Wänden um kleine Gruppen von maximal fünf Kindern. Während Kitas in der Regel von Kommunen oder freien Trägern betrieben werden, kooperieren Tagesmütter und -väter über das Netzwerk Kindertagespflege mit dem Jugendamt des Landkreises.

Um als Kindertagespflegestelle Kinder aufzunehmen, sind eine Qualifizierung und die Anerkennung durch das Jugendamt des Landkreises nötig. Eltern entrichten auch ihren Kostenbeitrag an den Landkreis, der wiederum die Kindertagespflegepersonen vergütet. Für die Vermittlung von Kindertagespflegepersonen ist im Landkreis Gießen das Netzwerk Kindertagespflege zuständig, dem drei Kindertagespflegebüros angehören.

Der Landkreis Gießen hat nun ein Projekt zur Digitalisierung und Vernetzung in der Kindertagespflege gestartet und möchte mit seinen Partnern alle Beteiligten einbinden. Wie können Verwaltungsprozesse einfacher und effizienter erfolgen? Wie können Kindertagespflegestellen ihr Angebot besser als bisher darstellen? Diese und weitere Fragen stehen dabei im Mittelpunkt. Eltern und Tagespflegepersonen werden in den kommenden Wochen angeschrieben und zum Mitwirken eingeladen.

Erfahrungen von Kindertagespflegepersonen und Eltern erwünscht

„Uns interessieren die Erfahrungen und Ideen von Kindertagespflegepersonen ebenso wie von Eltern. Alle Beteiligten sind herzlich eingeladen“, sagt Frank Ide, Sozialdezernent des Landkreises Gießen. „Gemeinsam möchten wir in den Austausch gehen, neue Lösungen und Ansätze für Kindertagespflegeangebote entwickeln. Dabei ist uns wichtig, alle Seiten einzubeziehen und transparent vorzugehen.“

Zu den Ideen gehört zum Beispiel ein Onlineportal, das Infos zu Konzeptionen, Öffnungszeiten oder zur Qualifikation von Kindertagespflegepersonen bietet. Auch eine Online-Belegungsübersicht oder Buchungsanfrage steht auf der Ideenliste, ebenso Vorschläge für einen datenschutzkonformen Austausch von Unterlagen, Informationen oder Betreuungsnachweisen. Im weiteren Verlauf sollen diese Ideen vertieft und neue aufgenommen werden.

Alle interessierten Eltern und Kindertagespflegepersonen können zum Thema ab 7. Juli  über die Beteiligungsplattform des Landkreises Gießen seimitdabei.lkgi.de an einer Umfrage teilnehmen. Interessierte können sich bei Projektleiterin Nina Becker melden unter nina.becker@lkgi.de.