Delegation des Partnerschaftsvereins Pohlheim bei Festakt in Strehla
Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa und mit ihm die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus. 80 Jahre später erinnerte nun der „Tag der Begegnung an der Elbe“ an das Aufeinandertreffen amerikanischer und sowjetischer Truppen am 25. April 1945 auf den Lorenzkircher Elbwiesen bei Strehla, der sächsischen Partnerstadt von Pohlheim.
Zu einem Festakt in Strehla reiste auch eine Delegation des Partnerschaftsvereins Pohlheim an. Ihr gehörten Vorsitzender Jakob Ernst Kandel, die beiden Stellvertreter Klaus-Dieter Gimbel und Jürgen Görig sowie Beisitzer Dieter Berger an. In Strehla und Torgau ist der „Tag der Begegnung“ ein Bestandteil der Erinnerungskultur, wie Strehlas Bürgermeister Jörg Jeromin beim Festakt hervorhob und die damaligen Ereignisse zum Gedenken in Erinnerung rief.
Die besondere Lage entlang der Elbe machte das sogenannte Elbe-Röder-Dreieck zu einem Brennpunkt dieser Zeit. Während die Rote Armee vorrückte, suchten zahllose Geflüchtete einen Weg über den Fluss. Ein tragischer Höhepunkt war am 22. April 1945 die von der Wehrmacht erfolgte Sprengung der Elbbrücke zwischen Strehla und Lorenzkirch, bei der über 400 Flüchtlinge den Tod fanden. Am Tag darauf wurde in Zeithain das Kriegsgefangenenlager befreit. Am 25. April trafen in Strehla, Lorenzkirch und Kreinitz erstmals Soldaten der US-Armee und der Roten Armee aufeinander. Dieses Zusammentreffen ist heute nur Wenigen bekannt, während die später in Torgau stattgefundene Begegnung in die Weltgeschichte eingegangen ist.
Nach dem Festakt mit Reden der Bürgermeister von Strehla und Zeithain sowie Worten von Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Festrede von Frank Richter folgte die Besichtigung des Begegnungsortes in Lorenzkirch und der historischen Wagenziehseilfähre. In Strehla wurden eine Gedenktafel und ein Friedensbaum eingeweiht. Bei einem Gottesdienst in der Stadtkirche in Strehla stand ein eindringlicher Appell für den Frieden im Vordergrund.
Den dreitägigen Aufenthalt in Strehla nutzten die Pohlheimer, um die partnerschaftlichen Beziehungen zu intensivieren und zu vertiefen. Beide Seiten hoben die gute Zusammenarbeit und das freundliche Miteinander hervor. Zum Programm gehörten auch eine Führung im Nudelcenter und im Nudelmuseum Riesa. Mit Bürgermeister Jörg Jeromin wurde in Torgau eine Jugendherberge besichtigt, die bei einem partnerschaftlichen Austausch mit Jugendlichen aus Pohlheim in Frage kommen könnte.
Im Zuge des Festaktes kam es auch zu einer Begegnung der Pohlheimer mit Ministerpräsident Kretschmer. Dieser konnte sich noch gut an seinen Besuch vor Jahren bei der Kreis-CDU in Gießen erinnern. Eingeladen hatte ihn seinerzeit der damalige Kanzleramtsminister Helge Braun. Mit dem Partnerschaftsvereins-Vorsitzenden Kandel vereinbarte Kretschmer, bei passender Gelegenheit den Pohlheimern einen Besuch abzustatten. (Text: Jürgen Schu)