Nur ein einziger Stein weist Mängel auf
Die Grabmale auf den Pohlheimer Friedhöfen geben so gut wie keinen Anlass zur Beanstandung. Eine Spezialfirma aus Brandenburg hat die rund 1.300 Steine in den sechs Stadtteilen auf ihre Standfestigkeit untersucht. Das Ergebnis: Bis auf einen einzigen Stein hielten alle anderen der Überprüfung stand.
Die Prüfung eines Grabmals dauert nur wenige Sekunden. Der Mitarbeiter hält ein sogenanntes Kraftmessgerät im oberen Bereich der Rückseite an den Stein. Für das bloße Auge kaum sichtbar, wird eine Kraft von 300 Newton auf den Stein ausgeübt. Eine digital aufgezeichnete Messlinie weist aus, ob der Grabstein sicher steht. Falls dies nicht der Fall ist, wird die Stadtverwaltung konsultiert und die Hinterbliebenen erhalten eine entsprechende Mitteilung, Abhilfe zu schaffen.
Die Stadt Pohlheim ist gesetzlich verpflichtet, die Standfestigkeit der Grabmale auf den Friedhöfen mindestens einmal jährlich zu überprüfen. Wenn Grabsteine umstürzen, kann es im schlimmsten Fall zu Personenschäden bis hin zur Todesfolge kommen. Die Unfallverhütungsvorschriften für Friedhöfe sollen dafür sorgen, die Sicherheit sowohl für das Friedhofspersonal als auch für Friedhofsbesucher zu gewährleisten. Kinder und ältere Menschen sind hier besonders gefährdet.
Ein ordnungsgemäß aufgestellter Grabstein darf bei der Prüfmethode nicht schwanken oder gar umfallen. Falsch ist hingegen die Annahme, die Überprüfung würde durch Hin- und Herrütteln vorgenommen, wodurch dann die Grabsteine losgerissen würden. Grabmale, die den Vorschriften nicht entsprechen, müssen mit einem entsprechenden Warnaufkleber versehen werden. Die Nutzungsberechtigten erhalten eine Aufforderung, die Standsicherheit des Grabmals wiederherstellen zu lassen. Der Stadt ist der Nachweis zu erbringen, dass eine ordnungsgemäße Instandsetzung durch eine Fachfirma stattgefunden hat.