Kombinierte Nutzung für Sport und Ganztagsangebot der Regenbogenschule

Der Lärm von Baggern macht es optisch und akustisch deutlich: An der Regenbogenschule in Holzheim hat der Bau eines Multifunktionsgebäudes begonnen. Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2027 vorgesehen.

Der Landkreis Gießen ist Bauherr und kombiniert eine Sporthalle inklusive Gymnastikraum mit Räumlichkeiten für den schulischen Ganztag. Zugute kommt das moderne Gebäude damit sowohl den örtlichen Sportvereinen und -gruppen als auch den Schülerinnen und Schülern. Eine Mensa komplettiert das Raumkonzept im Zuge der Ganztagsbetreuung.

Die aus den 1960er Jahren stammende alte Turnhalle unterhalb der Regenbogenschule musste Ende 2022 wegen gravierender Schäden am Dach für den Schul- und Vereinssport gesperrt werden. Da eine Sanierung unwirtschaftlich gewesen wäre, entschied sich der Landkreis für einen Neubau. Nach der Planungszeit wurde die alte Sporthalle vor drei Monaten abgerissen, um nun mit dem Multifunktionsbau zu beginnen. Zusätzlich werden Kanalanschlüsse der Bestandsgebäude saniert und eine neue WC-Anlage für Schüler installiert.

Der Neubau gliedert Sporthalle und Ganztagsbereich in zwei Einheiten, die den Schulhof einfassen. Zusammen mit den Bestandsbauten bilden sie einen Schulcampus. Hohen Wert haben die Planer auf eine ökologische und energieeffiziente Bauweise gelegt. Das Gebäude beruht auf einer Holz-Hybrid-Konzeption. Der in den Hang hineingebaute Bereich ist in Massivbauweise geplant. Die Beheizung erfolgt mit einer Sole-Wasser-Wäremepumpe. Für die Grünflächenbewässerung ist eine Zisterne vorgesehen.

Das Gebäude und die Räume werden barrierefrei erschlossen. Die Wände im Holzbaukörper werden im Inneren mit Lehmbauplatten beziehungsweise atmungsaktivem Lehmputz versehen. Ein hoher Grad des Strombedarfs kann durch selbst erzeugten Strom gedeckt werden. Dafür sorgen Photovoltaik-Module auf den Dächern und Batteriespeicher.

Die Baukosten sind auf 11,3 Millionen Euro veranschlagt: Davon entfallen 8,6 Mio. Euro auf die Sporthalle und den Ganztagsbereich, 2 Mio. Euro auf Planungs- und Baunebenkosten sowie 700.000 Euro auf die Herstellung der Außenanlage. Die Stadt Pohlheim beteiligt sich zu 25 Prozent an den Kosten für die Sporthalle. Von Bund und Land kommen Fördermittel in Höhe von 430.000 Euro.

„Wir sind voller Vorfreude“, umriss Schulleiterin Iris Einmal die Stimmung an der Regenbogenschule. Von Klassenzimmern und vom Hof aus kann die Schulgemeinde nun täglich den Baufortschritt in Augenschein nehmen.

Eine „Planung in Rekordzeit“ bescheinigte Kreisschul- und Baudezernent Christopher Lipp den beteiligten Projektleitungen des Landkreises und den Architekten. Der Bau bedeute einen wichtigen Schritt für die Entwicklung der Grundschule. Einen besonderen Dank richtete Lipp an die Stadt Pohlheim für die Kostenbeteiligung an der Sporthalle.

Bürgermeister Andreas Ruck erwähnte den großen Bedarf in Pohlheim an Raumkapazitäten für die sportliche Betätigung. Von daher habe sich die Stadt gerne mit einem Zuschuss für die Sporthalle eingebracht.

Architekt Andrés Córdoba vom beteiligten Architekturbüro Löffler/Schmeling aus Karlsruhe erläuterte das Nachhaltigkeitskonzept des Baues und versprach: „Wir brennen darauf, es so gut wie möglich zu machen.“