Der Name der Stadt (mit 6 Stadtteilen) soll an ein untergegangenes Dorf innerhalb des Gemarkungsbereiches erinnern und leitet sich über das althochdeutsche Pfahl (mundartlich "Pohl") vom lateinischen palus ab und deutet damit auf die Nähe des Limes hin, der mitten durch das heutige Stadtgebiet verlief. Jenes Dorf, Alt-Pohlheim, wurde im Jahr 793 im Lorscher Güterverzeichnis erwähnt.
Die am 1.1.1971 entstandene Gemeinde und heutige Stadt Pohlheim mit ihren Stadtteilen Dorf-Güll, Garbenteich, Grüningen, Hausen, Holzheim und Watzenborn-Steinberg liegt etwa 6 km südöstlich der Universitätsstadt Gießen, am Nordrand der Wetterau. Dorf-Güll, Grüningen und Holzheim sind die (historisch-belegbar) ältesten Stadtteile und werden in den Eintragungen des Lorscher Kodex zwischen 790 und 799 genannt.
Aus dem Text der Stiftungsurkunde des Klosters Arnsburg des Jahres 1151 geht hervor, daß sich zu dieser Zeit in Grüningen eine Mutterkirche befand. Zu ihrem Kirchspiel gehörten Holzheim, Bergheim, Dorf-Güll und Hofgüll. Garbenteich, auf der sogenannten Gießener Schwelle gelegen, wird im Jahre 1141 erstmals als Garwardiseich (zu den Eichen des Garwart) genannt und war bis 1442 Gerichtsort.
Dorf-Güll gehörte später zum Holzheimer Gericht der Solmser Herrschaft, die nach der Reformation auch die Gerichtshoheit im Bereich des Klosters Arnsburg beanspruchte. Am Wege von Grüningen nach Dorf-Güll ist heute noch ein alter Brunnen zu sehen, in dessen Nähe die Grundmauern des ehemaligen Dorfes Bergheim stehen. An diesem Brunnen fand noch Anfang des 18. Jhs. das Brunnengericht statt. In einem Bericht des Holzheimer Schultheißen Friedrich Feccius vom Jahre 1709 heißt es: »Jedes Jahr, montags nach Michaelis, versammeln sich die Gemeinden Grüningen und Holzheim bei einem Brunnen, wo unter dem Vorsitz mehrerer Schöffen ohne Richter über geringe Feldfrevel geurteilt und der Flurschütz für zu Bergheim bestätigt wird. Von dem Local hat dieses Gericht den Namen »Brunnengericht«. Über die Entstehungsgeschichte Hausens ist wenig bekannt. Die Siedlungsform (fränkisches Dorf) und der Name Hausen deuten auf eine karolingische Siedlung des 8. Jhs. hin. Die zum Gleiberger Besitz gehörende Gemeinde erscheint urkundlich 886, wird aber auch in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Schiffenberg im Jahre 1284 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war Hausen bereits Pfarrdorf mit eigener Kirche und einem Pfarrer.
Watzenborn gehörte, zusammen mit Garbenteich, Steinbach und den untergegangenen Orten Erlebach, Cotthen und Fronebach, zu den 6 Dörfern der Gräfin Clementia von Gleiberg, die diese im 12. Jahrhundert im Wiesecker Wald roden ließ. Clementia gründete im Jahre 1129 das Kloster Schiffenberg. Die Entstehung Watzenborns, wie auch die spätere Besiedlung des Ortes, ist eng mit der Geschichte dieses Klosters verknüpft. Der Ortsteil Steinberg entstand im Jahre 1319 durch den Zusammenschluß der 1288 genannten Siedlungen Nieder- und Obersteinberg.
Die Watzenborner unterhielten zusammen mit Steinberg 1606 eine eigene Pfarrei. Zwischen Watzenborn und Grüningen kam es 1797 zu einem Gefecht zwischen österreichischen und französischen Truppen, in dessen Verlauf die österreichischen Husaren den französischen General Ney gefangennahmen.
Pohlheim zählt 17.580 Einwohner und erhielt am 21. September 1974 die Stadtrechte. Das Notensymbol in dem neuen Wappen weist auf die rege Sängertätigkeit in der Stadt Pohlheim mit insgesamt 20 Gesangvereinen und mehr als 30 Chören hin.
1141 als Wazenburne erstmals erwähnt (Fälschung). 1161 urkundliche Nennung einer Taufkapelle. 1265 Gießen und das Gießener Land gehen vom Pfalzgrafen von Tübingen an den Landgrafen von Hessen über. 1288, Steinberg wird erstmals genannt. Um 1530 wurde die Reformation eingeführt. 1577: "Watzenborn vnd Steinbergk Ist ein gemeinde". 1584, in der Watzenborner Kapelle wurde Gottesdienst abgehalten. 1635 starben hundert Leute an der Pest und Hunger. 1640 von schwedischen Truppen geplündert. Vor der Kirche wurde 1680 die erste Schule gebaut, 1765 das Pfarrhaus. 1777 wurden die ersten Juden erwähnt. In 1796 wurde der Ort von den Franzosen geplündert. In 1822 wurde Melchior Schmandt erster Watzenborn-Steinberger Bürgermeister. 1846, Erdbeben in Watzenborn-Steinberg, am Nervenfieber starben 38 Personen. 1878, in Steinberg, "Auf dem Stein", heute Asterweg, entstand das erste Steinberger Schulhaus. 1887 wurde der Judenfriedhof eingerichtet, 1891/92 die Synagoge erbaut. 1903/04 entstand die Schule in der Ludwigstraße. 1909-1911, Bau der Wasserleitung und des Kanals. 1913, Versorgung mit elektrischem Licht. 1928, Abschluß der ersten Feldbereinigung. 1936/37, Volkshalle mit vier Schulsälen gebaut. 1942, am 14.9.,wurden die letzten Juden "abgeholt". 1946, 900 Evakuierte und Heimatvertriebene wurden eingegliedert. 1951, Siedlung rechts, später links der Bahnhofstraße erschlossen. 1952, Kindergarten "Kirchstraße" gebaut. 1954 erhielt Watzenborn-Steinberg ein Wappen. 1954/55, Christuskirche erbaut und eingeweiht, die Alte Kirche wieder katholisch. 1961, Einweihung des Bürgerhauses und der Gedenkstätte für die Kriegsopfer. 1963, Gründung des Schulverbandes Lückebachtal. 1964, Anschluß an den Wasserverband Mittelhessen. Grundsteinlegung der Mittelpunktschule, heute Limesschule, am 25.6.1967 Einweihung. 1967, Beitritt zum Abwasserverband Kleebachtal. 1971, Großgemeinde Pohlheim entsteht, seit 1974 Stadt. 1975, Stadtwappen. 1972, Erster Bauabschnitt der integrierten Gesamtschule, Adolf-Reichwein-Schule, Erster Spatenstich zum Kreishallenbad, heute Zweckverband. Einweihung des Kindergartens "Germaniastraße". 1976, Abschluß der zweiten Flurbereinigung. 1978 Bau der Feuerwehrgerätehauses an der Garbenteicher Straße. 1980, Umbau der Volkshalle, Einweihung am 16.4.1982. 1990/91, Bau der katholischen Kirche. 1991, 850-Jahrfeier vom 16.-19.8.
Am 3. Mai 799 Ersterwähnung. Kapelle in Obergüll (Dorf-Güll) 1210 genannt. Bis 1255 gehörte der Ort zu Münzenberg, bis 1418 zu Falkenstein, bis 1464 bzw. 1487 zu Eppstein, zu Solms-Braunfels bis 1803. Seit 1555 evangelisch. 1731, Einsturz der Kirche, 1737, neu erbaut. Um 1590 wurden die Kinder in Holzheim unterrichtet. Streitereien wegen Weiderechte im 17./18. Jhd. Kämpfe im Siebenjährigen-Krieg, am 24. August 1762. 1803, Hessen/ Darmstadt einverleibt. 1821 war Heinrich Sames erster Dorf-Güller Bürgermeister. Die Schule wurde 1904 erbaut, die erste Feldbereinigung 1908 durchgeführt. Elektrisches Licht seit 1913. Großfeuer am 21.7.1934, zwei Wohnhaüser und drei Scheunen zerstört. Gemeindesaal in 1935 erbaut. 1946, Eingliederung von 300 Heimatvertriebenen. Zentrale Wasserversorgung und Kanalisation von 1954-1961. 1963, zweite Flurbereinigung, sechs Aussiedlerhöfe entstanden, Mehzweckgebäude und Feuerwehrgerätehaus errichtet. Die Waldsiedlung entstand in den siebziger Jahren. Am 1.1.1971 Teil der Großgemeinde Pohlheim, seit 1974 Stadtteil. 1985, zentrale Kläranlage erstellt. Neues evangelisches Gemeindehaus am 28. November 1998 eingeweiht.
Am 24.5.790 erste urkundliche Erwähnung. 1271 im Besitz der Falkensteiner, 1418 zu Eppstein. Das Amt Gambach, mit Holzheim, 1464 an Solms verpfändet. Reformation seit 1555. Die evangelische Kirche in der Zeit von 1631-1633 erbaut. Im Jahre 1803 kamen ca. 250 ha Land, etwa 1/3 der landwirtschaftlichen Fläche von Arnsburg zu Solms-Braunfels. 1803 wurde das Dorf darmstädterisch. 1821 wurde Balthaser Grieb erster Holzheimer Bürgermeister. Der Friedhof zwischen dem Gäßchen und dem Haingraben wurde 1826 angelegt. Schule, Hauptstraße 47, in 1842 erbaut, die in der Beune 1902. Am 2.7.1903 Großfeuer, vier Wohnhäuser und elf Scheunen vernichtet. Seit 1913 elektrisches Licht. 1923 wurde die erste Feldbereinigung abgeschlossen. Autobahnabschnitt Gießen/Bad Nauheim am 17.10.1937 in Betrieb genommen. In der Silvesternacht 1937/1938 brannten vier Scheunen ab, Anstoß zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 1946, Aufnahme von 600 Heimatvertriebenen. 1952, Einweihung de "Neuen Schule" auf der Beune. Mit dem Wasserfest am 8.9.1957 wurde Wasserleitungs- und Kanalbau beendet. Dorfgemeinschaftshaus am 8.12.957 eingeweiht. Am 4.12.1960 Einweihung der katholischen Kirche. 1962 erneute Flurbereinigung wegen der Sauerland-Autobahn. 1175-Jahrfeier am 14.8.1965. Ab 1.1.71 Teil der Großgemeinde Pohlheim, seit 1974 Stadtteil. 1973 Anschluß an die Mittelhessische Wasserversorgung. 1973, Einweihung des Kindergartens. Inbetriebnahme der Sporthalle am 25.2.1978. Im Sommer 1987 begannen die vorbereiteten Arbeiten zum Standort einer Kreismülldeponie, große Aufregung unter den Bürgern, am 28.11.1987 Gründung der Bürgerinitiative. 1200 Jahre, Kulturhistorischer Festabend mit Fotoausstellung am 26.5.1990.
Ersterwähnung 886. Ausgrabungen in der Hausener Kirche bringen Grundmauern einer romanischen Kapelle, etwa aus dem Jahr 1000, zum Vorschein. In Urkunden von 1284, 1285, 1288, 1308 und 1343 wird Hausen schriftlich erwähnt. 1353 kam Hausen an Hessen. Es gehörte bis 1821 zum Amt Hüttenberg. 1821 wird Ludwig Hofmann erster Hausener Bürgermeister. Gegen Ende des 16. Jhd. Bestand bereits eine Schule. Um 1600, 1897/1898 und 1969 wurde die Kirche umgebaut und renoviert. 1838 wurde der Schiffenberg nach Hausen eingepfarrt, 1869 die Lahn-Kinzig-Bahn in Betrieb genommen, 1892 der heutige Friedhof eingeweiht. 1897 baute Straßenmeister Bischof die Hausener Zigarrenfabrik. 1905, Einweihung des Schulhauses in der Alten Gießener Straße. 1909 wurde Wasserleitung und Kanalisation in Betrieb genommen, in 1913 elektrisches Licht. 225 Heimatvertriebene wurden 1946 aufgenommen. Die Hedwigskapelle 1959 eingeweiht. Am 1.1.1971 wurde Hausen Teil der Großgemeinde Pohlheim, ab 1974 Stadtteil. 1973, Einweihung des Kindergartens. Flurbereinigung 1976 abgeschlossen, Einweihung des Bürgerhauses am 29.9.1978. Im Jahre 1986, vom 3.5.-1.9., Jubiläum 1100-Jahre Hausen.
Am 3. Mai 799 Ersterwähnung. Um 1200 Gerichtsort, die Grüninger Kirche wurde Mutterkirche für umliegende Gemeinden. Stadtrechte werden um 1400 zuerkannt und die Stadtmauer errichtet. Die Burg wurde 1394 erstmals erwähnt, um 1600 bereits verfallen. 1534, evangelische Bewegung in der Grafschaft Solms/Braunfels, Paul von Hutten stiftet 100 fl zur Erhaltung eines Schulmeisters. Am 30.9.1634 werden Stadt und Festung von kaiserlichen Truppen erstürmt und verbrannt, außer vier Häusern. 1669 wird die Kirche wieder aufgebaut, 1685 das Rathaus. Grüninger Windmühle 1713 erbaut, ein Wartturm bereits 1476 erwähnt. Windmühle seit 1794 Ruine, heute Aussichtsturm. Grüningen wurde 1735 an Hessen/Kassel (1815 Kurhessen) verpfändet. Verpfändung dauerte bis 1844/1847. Im Jahre 1840 werden die Stadttore (Butzbacher- und Gießener Tor) abgerissen. Am 5.7.1860 Großbrand, 94 Gebäude wurden zerstört. 1907 wurde die Schule erbaut. 1912, Wasserleitung und Kanalisation, 1923 die Sing- und Turnhalle. Erste Flurbereinigung war von 1913-1921, die zweite 1963. Im Jahre 1946 Eingliederung von 400 Heimatvertriebenen. Burgruine und Grüninger Warte gehen 1964 an die Gemeinde über. Am 1.1.1971 kommt Grüningen zur Großgemeinde Pohlheim, ab 1974 Stadtteil. Kläranlage für Grüningen und Dorf-Güll 1984 fertiggestellt. 1983, die Sing- und Turnhalle abgerissen und die Limeshalle errichtet, Einweihung am 28.11.1986.
1141 erstmals erwähnt (Fälschung). 1258 wurde eine Kapelle erwähnt, Landgraf Heinrich I. kauft die Gießener Herrschaft vom Erzbischof in Mainz, Garbenteich kommt zur Landgrafschaft Hessen. Für den Gerichtsbezirk Garbenteich wurde in 1340 ein Schultheiß genannt. Das Gericht Garbenteich wurde 1353-1494 an Ritter von Rolshausen "versetzt"/verpfändet. 1442 gehörte Garbenteich zum Gericht Steinbach. 1370/1377 im "Sternenkrieg" starke Verwüstungen. 1626, große Plünderungen durch Kriegsvolk aus dem Busecker Tal, 1626-1636, Hungersnot und Pest. 1640 stark verwüstet, nur noch 140 Einwohner. Im Siebenjährigen Krieg sterben 50 Einwohner an "Roter Ruhr". Volpert Kissel wurde 1629 erstmals als Schulmeister erwähnt. Der Rußland-Feldzug (1812) fordert neun Opfer. Schulhaus in der Dorf-Güller Straße 1817 erbaut, 1970 abgebrochen. Johann Melchior Kissel wurde 1821 erster Garbenteicher Bürgermeister, Schule in der Grüninger Straße 1911 eingeweiht, 1957, neue Schule am Sportplatz. Altes Rathaus 1928 abgebrochen und neues Rathaus erstellt. Wasserleitung und Kanal 1933 verlegt und 1953 erweitert. 1946, Eingliederung von 350 Heimatvertriebenen. Große Industrieansiedlung, 1946, Betonfabrik Dern, 1961/1965, Büromöbelfabrik VOKO. Sport- und Kulturhalle 1968 erbaut, nach Umbau am 31.1.1998 wieder eingeweiht. Kindergarten 1969 errichtet. Partnerschaft mit Admont seit 1970. Am 1.1.1971 Teil der Großgemeinde Pohlheim, 1974 Stadtteil. Mehrzweckgebäude 1972 erbaut. Flurbereinigung 1975 abgeschlossen. Lebenshilfe-Limeswerkstatt seit 1983 in Betrieb. 1991: 850-Jahre Garbenteich.