Stadt Pohlheim ist an Projekt in der Gemarkung Fernwald beteiligt
Nach mehrjähriger Planung und Genehmigungsphase haben die bauvorbereitenden Maßnahmen für den Windpark Höhlerberg begonnen. Jeweils eine der beiden genehmigten Windkrafträder befindet sich in Licher Gemarkung und in Fernwald auf einer Fläche, die der Stadt Pohlheim gehört.
Der Windpark Höhlerberg ist ein Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen Koehler Renewable Energy und Qair Deutschland. Die zwei Anlagen mit insgesamt 11,4 Megawatt sollen pro Jahr rund 28.000 Megawattstunden Strom erzeugen. Das entspricht einem durchschnittlichen Strombedarf von etwa 7.000 Vier-Personen-Haushalten.
Von Dezember bis Februar Rodungsarbeiten
Seit Ende Oktober finden auf den vorgesehenen Flächen zwischen Lich und Fernwald die ersten Vorbereitungen zur Rodung statt. Zu Beginn wurden die Baufelder vermessen und ausgepflockt. Zudem wurde bereits ein Gatter installiert, das die Rodungsbereiche abgrenzt und unbefugte Eingriffe verhindert. Anfang Dezember folgen die Rodungen, die voraussichtlich bis Ende Februar 2026 andauern.
Gegenstand des Vorhabens ist die Errichtung und der Betrieb von zwei Windenergieanlagen vom Typ Nordex N163 mit Nabenhöhen von 164 Metern, Rotordurchmessern von 163 Metern sowie einer Gesamthöhe von 246 Metern. Die Nennleistung beträgt 5,7 Megawatt (MW). Die Genehmigung beinhaltet den Bau der erforderlichen Baustellen- und Wartungseinrichtungen sowie der Lager, Kranstell- und Vormontageflächen. Ebenfalls eingeschlossen sind die zur Umsetzung der Maßnahme notwendigen Rodungs- und Wiederaufforstungs- sowie auch die naturschutzrechtlichen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen.
Windenergieanlage soll im Frühjahr 2027 in Betrieb gehen
Sowohl die Vorbereitungen als auch die Rodungsmaßnahmen werden durch Gutachterbüros im Rahmen einer ökologischen und bodenkundlichen Baubegleitung betreut. Nach Abschluss der Rodungsarbeiten ist der Start des Zuwegungsbaus für das Frühjahr 2026 vorgesehen. Anschließend folgen die weiteren Bauphasen bis zur Errichtung der beiden Windenergieanlagen. Deren Inbetriebnahme ist für April/Mai 2027 geplant.
Gleichzeitig kündigten die Investoren an, den Standort strategisch weiterentwickeln zu wollen. Da bislang nur rund ein Drittel der Vorrangfläche genutzt werde, seien im Juni 2025 die Antragsunterlagen für das Windparkprojekt Helgenwald mit bis zu vier zusätzlichen Anlagen und insgesamt 27 Megawatt Leistung eingereicht worden. So wachse das Gebiet schrittweise zu einem „zentralen Standort für erneuerbare Energie in der Region heran, begleitet von umfassenden Natur- und Artenschutzmaßnahmen“, teilten die Unternehmen mit.
„Mit der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung des Regierungspräsidiums Gießen im März 2023 fiel der offizielle Startschuss für das Projekt“, erinnert sich Nicolas Christoph, Bereichsleiter Windkraft, Solar, Hydro & Business Development bei Koehler Renewable Energy. Dem nun gestarteten Bau sei ein mehrjähriger Prozess vorausgegangen mit zahlreichen Abstimmungen und einer Vielzahl an Fachgutachten.
Simon Ruckinski, Geschäftsführer von Qair Deutschland, stellte heraus: „Eine erfolgreiche Genehmigung ist das Ergebnis guter Zusammenarbeit. Die enge Abstimmung mit den verantwortlichen Behörden sowie die Unterstützung der Gemeinden Fernwald und Pohlheim und der Stadt Lich waren für uns entscheidend.“
Das Pohlheimer Stadtparlament hatte im Mai 2023 mit großer Mehrheit für eine Bürgerbeteiligung im Rahmen des Betriebs der Anlage votiert. Der Stadt Pohlheim gehört auf dem Höhlerberg - aus historischen Gründen - ein 6,5 Hektar großes Gelände in Fernwalder Gemarkung, das sie an die Windpark-Investoren verpachtet. Die Mindestlaufzeit sei auf 25 Jahre festgelegt worden mit der Option der zweimaligen Verlängerung um jeweils fünf Jahre. Für eine der Anlagen sei eine Bürgerbeteiligung von 59 Prozent der Anteile reserviert, so Bürgermeister Andreas Ruck.