Landkreis Gießen führt elektronischen Bauantrag ein

Vom Januar 2026 an weitet der Landkreis Gießen die bestehende Pilotphase für die digitale Einreichung von Bauanträgen aus. In diesem Testbetrieb erproben Bauherren und Planungsbüros gemeinsam mit den zuständigen Behörden den vollständig digitalen Prozess – von der Antragstellung bis zur Genehmigung.

Ziel ist es, die digitale Zusammenarbeit im Verfahren und die Abläufe der am Bau Beteiligten auf einander abzustimmen. Gegen Ende Januar 2026 soll das System dann in den regulären Betrieb übergehen und allen Antragstellenden im Landkreis zur Verfügung stehen.

Bearbeitungsstand jederzeit nachvollziehbar

Wer schon einmal gebaut hat, weiß: Ein Bauantrag bedeutet viel Papier, zahlreiche Abstimmungen und oft lange Wartezeiten durch den Postversand. Mit dem neuen digitalen Verfahren ändert sich das grundlegend. Künftig können alle Unterlagen bequem online eingereicht, nachgereicht und eingesehen werden. Auch der aktuelle Bearbeitungsstand ist für alle Beteiligten jederzeit transparent nachvollziehbar.

„Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven und eine Menge Papier“, betont Christian Zuckermann, zuständiger Dezernent für die Bauaufsicht. „Mit dem digitalen Bauantrag machen wir den Weg frei für ein modernes, bürgerfreundliches Verfahren. Bauherren können ihre Projekte effizienter planen und behalten stets den Überblick über den aktuellen Stand ihres Antrags.“

Rund 1.500 Bauanträge werden jährlich im Landkreis gestellt. Bislang mussten die umfangreichen Unterlagen in Papierform zwischen den Antragstellenden, z. B. Architekturbüros, und den beteiligten Ämtern hin- und hergeschickt werden. Mit der digitalen Plattform entfallen diese Zeit- und ressourcenintensiven Wege. Alle Beteiligten arbeiten auf derselben Datengrundlage. Das beschleunigt die Verfahren erheblich und sorgt für eine bessere Abstimmung zwischen den Stellen.

Teil eines landesweiten Digitalprojekts

Der digitale Bauantrag ist Teil des hessenweiten Projekts „Digitales Baugenehmigungsverfahren“, das im Zuge des Onlinezugangsgesetzes entwickelt wurde. Das Bauportal Hessen wurde vom Land Hessen und dem kommunalen IT-Dienstleister des Landes, ekom21, aufgebaut. Inzwischen beteiligen sich 33 von 36 unteren Bauaufsichtsbehörden (uBA) in Hessen an der Einführung. Der Landkreis Gießen gehört zu den nächsten Kreisen, die das Verfahren aktiv umsetzen. Auf Kreisebene wird das Projekt mit der Firma Boll und Partner umgesetzt.