Gutachten für Sanierung des Pohlheimer Hallenbads liegt vor

Das Hallenbad Pohlheim ist über 50 Jahre alt und dringend sanierungsbedürftig. Jetzt liegt ein Gutachten vor, das von einem Investitionsvolumen von brutto rund 20 Millionen Euro ausgeht.

Inhalte erläuterten die Bürgermeister Andreas Ruck (Pohlheim) und Manuel Rosenke (Fernwald) als Vorsitzende des Zweckverbands Hallenbad Pohlheim in einem Pressegespräch. Grundsätzlich habe die Verbandsversammlung das Ziel definiert, das Hallenbad in jedem Fall zu erhalten und die Nutzungsdauer der Einrichtung für mindestens 25 weitere Jahre zu sichern, so Ruck zu Beginn seiner Ausführungen.

Zahlreiche Schadstellen entdeckt

Seit Februar 2025 wurde das Gebäude von Fachfirmen intensiv unter die Lupe genommen. Fotos dokumentieren exemplarisch den Umfang notwendiger Maßnahmen: Schwitzwasser an der Außenfassade, poröser Estrich, undichte Dächer, marode Beckenköpfe und Hohlräume unter dem Fliesenbelag geben einige Beispiele von Schadstellen wieder.

Betroffen sind Gebäudekonstruktion, Gebäudehülle, Oberflächen und Technik. Weitere Kosten ergeben sich durch Änderungen in der Raumplanung durch die Umsetzung von Barrierefreiheit, Räume für Personal, Erste Hilfe und Lagerkapazitäten. Die Erneuerung der sanitären Anlagen, der Umkleiden und des Saunabereichs sind ebenfalls in die Maßnahmen integriert.

„Mit der Betonsanierung sollte in den nächsten ein bis zwei Jahren begonnen werden, um den Schaden nicht zu vergrößern und die Kosten nicht noch weiter zu erhöhen“, warnten die Bürgermeister. Brandschutz und Anlagentechnik seien auf den neuesten Stand zu bringen. Um später laufende Kosten zu reduzieren, wurden energiesparende Konzepte wie Luftmehrfachnutzung und Wärmerückgewinnung einbezogen.

Sanierungsphase könnte bis zu drei Jahre dauern

Die ursprünglich angedachte schrittweise Sanierung bei nicht gänzlich unterbrochenem Badebetrieb kommt nicht mehr in Betracht, weil die Arbeiten zu sehr miteinander verzahnt sind. „Allein die Trocknungsphase der Betonsanierung nimmt vermutlich ein halbes bis dreiviertel Jahr in Anspruch, sodass hier schon von über einem Jahr ausgegangen werden kann“, rechnete Ruck vor. Die Zweckverbandsvorsitzenden gehen von einer Gesamtschließungsdauer des Hallenbads von zweieinhalb bis drei Jahren aus.

Die derzeitige Kostenschätzung liegt bei einer Bruttosumme von rund 20 Millionen Euro, wobei auch noch mit einem gewissen Prozentsatz an Kostensteigerungen gerechnet werden müsse. Nun ist auszuloten, welche Fördertöpfe angezapft werden könnten, um den Anteil der Eigenfinanzierung abzumildern. „Auf Bundesebene sollen Lehrschwimmbäder bei der Förderung bevorzugt werden“, warf Andreas Ruck ein. Wir sind gespannt, was passiert.“ Normal seien maximal 40 bis 45 Prozent aufzurufen, mit Glück noch mehr. „Die Hoffnung wäre, wenn wir zehn Millionen über Fördermittel abdecken könnten“, so Ruck. Trotzdem, so Manuel Rosenke, werde „ein großer Batzen“ als Eigenleistung hängenbleiben.

"Kommunen dürfen nicht allein gelassen werden"

Die Bürgermeister hoffen, dass mit der Erneuerung der Technik der jährliche Zuschussbedarf der beiden Kommunen von derzeit etwa 600.000 Euro dezimiert werden könne. Pohlheim deckt zurzeit rund 500.000 und Fernwald 100.000 Euro des Defizits. Ungeachtet dessen müsse das Thema Hallenbadfinanzierung auf übergeordneter Ebene wie dem Landkreis oder dem Land Hessen aufgegriffen werden. „Die Kommunen, die ein Hallenbad betreiben, dürfen nicht allein gelassen werden“, appellierte Rosenke.

Jetzt ist die Politik am Zuge. Bevor das Mammutprojekt gestartet werden kann, muss das Pohlheimer Stadtparlament darüber befinden, wie es mit dem Hallenbad angesichts des nun dargelegten Kostenrahmens weitergeht.