Kommunen im Süden des Landkreises miteinander vernetzen

Der Tourismus im Süden des Landkreises Gießen soll mit Hilfe von Fördermitteln angekurbelt werden. Die Kommunen Langgöns, Linden und Pohlheim sollen sich in einem Arbeitskreis miteinander vernetzen, um dann auch einer touristischen Destination beitreten zu können.

Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, ein „Konzept zur Aktivierung der Region Süd im GießenerLand“ mit Hilfe von LEADER-Fördermitteln umzusetzen. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung ländlicher Regionen durch lokale Akteure.

Die Südkreis-Kommunen Langgöns, Linden und Pohlheim organisieren sich bislang noch nicht in einem sogenannten Touristischen Arbeitskreis (TAK) wie andere Städte und Gemeinden im Landkreis. Zurzeit gibt es drei TAK: Die Gießener Lahntäler (Allendorf/Lumda, Buseck, Lollar, Rabenau, Reiskirchen, Staufenberg) und das Gleiberger Land (Biebertal, Heuchelheim, Lahnau, Wettenberg) gehören darüber hinaus zur touristischen Destination „Das Lahntal“. Der TAK Westlicher Vogelsberg mit den Städten Grünberg, Hungen, Laubach und Lich sind der „Vulkanregion Vogelsberg Tourismus“ zugehörig.

Um Fördermittel zu beanspruchen, ist die Zugehörigkeit zu einer anerkannten touristischen Destination Voraussetzung. Der Gemeindevorstand der Gemeinde Langgöns wollte vor Jahren Mitglied beim Dachverband "Lahntal Tourismus Verband" (LTV) werden. Die Satzung des LTV erlaubt jedoch nicht, dass eine Einzelkommune beitreten kann.

Mit Hilfe der LEADER -Förderung sollen nun zunächst durch ein Fachbüro die touristischen Potentiale ausgelotet werden. Durch die Vernetzung der Südkreis-Kommunen könnten Vereine sichtbarer gemacht, neue Angebote entwickelt und damit eine nachhaltige touristische Infrastruktur geschaffen werden. Die Inhalte des Konzeptes lassen sich grob in drei Themenfelder gliedern: Profilbildung, Potentiale und Infrastruktur.

Einen Schwerpunkt könnte auch das UNESCO-Weltkulturerbe Limes bilden. Dieses werde bisher so gut wie nicht im Landkreis bespielt und könnte im Zusammenhang mit LEADER-Projekten eine angemessene Außendarstellung erhalten, etwa auch mittels einer Bewerbung durch den LTV.

In dem Konzept soll ebenfalls überprüft werden, ob auch die Gemeinde Hüttenberg landkreisübergreifend ein Teil dieses TAK mit den Südkreis-Gemeinden werden könnte. Dies könnte eine gemeinsame Zusammenarbeit, die bereits zwischen Hüttenberg und Langgöns stattfindet, weiter vertiefen.

Sollte das Ergebnis des Konzeptes sein, dass touristische Potentiale vorhanden und erfolgreich umsetzbar sind, erklären sich die beteiligten Kommunen im Anschluss dazu bereit, einen Touristischen Arbeitskreis zu gründen und Mitglied beim LTV zu werden. Ein Förderantrag wird nur unter dieser Voraussetzung gestellt.

Auf der Grundlage von Erfahrungswerten der vorangegangen Nord- und Ostkreis-Konzepte wird von Bruttokosten in Höhe von rund 38.000 Euro ausgegangen. Die Förderquote liegt bei 80 Prozent auf die Nettosumme. Die förderfähigen Kosten belaufen sich 31.500 Euro. Die Fördersumme liegt somit bei 25.200 Euro und einem Eigenanteil von 12.285 Euro. Der Landkreis übernimmt 6.285 Euro des Eigenanteils, die drei Kommunen beteiligen sich mit jeweils 2.000 Euro.