Vor dem Zusammenschluss der einzelnen Stadtteile zur Stadt Pohlheim am 01.01.1971 wurden die Gemeindearchive meist auf den Dachböden der Rathäuser oder Bürgermeistereien aufbewahrt. Als Karl Heinrich Jung im Februar 1984 in den Ruhestand ging, erklärte er sich bereit, ein zentrales Archiv in Pohlheim zu betreuen. 1985 begann der Ausbau des Dachgeschosses der Alten Schule im Stadtteil Watzenborn-Steinberg, wo sich das Archiv bis heute befindet. Am 1. Oktober desselben Jahres begann Jung mit seiner Arbeit und führte bis März 1986 die Archivalien aller sechs Stadtteile zusammen. Damals beliefen sich die Akten auf 253 laufende Meter. Hinzu kamen eine Fachbibliothek mit 300 Bänden, viele kleinere Schriftzeugnisse und etwa 4000 Bilder im Fotoarchiv.
Im Februar 1988 wurde das Team durch Christel Hankel erweitert. Als Jung 1993 sein Amt niederlegte, folgte ihm Karl Philipp ehrenamtlich bis 1999 nach. Mit dessen Ausscheiden arbeitete Christel Hankel eigenverantwortlich bis zu ihrem Ruhestand im Oktober 2011 im Stadtarchiv. Am 1. Januar 2012 übernahm Dr. Nikola Richter (geb. Stumpf) bis zum 30.09.2022 die Leitung, welche aktuell seit dem 01.02.2023 von Denise Hess fortgeführt wird.
Das Volumen an Archivgut ist seitdem stetig gewachsen. Neben den alten Beständen (bis ca. 1970), die noch in den Findbüchern verzeichnet sind, kamen bisher über 7000 neue Akten hinzu, Kleinschriften nicht mitgerechnet. Die Fotosammlung umfasst derweil 6200 Bilder und die Fachbibliothek verfügt über 600 Bände.
Pohlheim beteiligte sich am Projekt der Retrokonversion archivischer Findmittel unter Federführung des Kreisarchivs Gießen, das 2012 online ging. Hier wurden alle Findbücher digitalisiert, um sie in einer Datenbank der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Ein Link befindet sich auf dieser Seite.
Neben der ältesten Urkunde von 1652 aus Dorf-Güll und einem Watzenborn-Steinberger Notizbuch aus den Jahren nach dem 30jährigen Krieg, verfügt das Stadtarchiv hauptsächlich über Aufzeichnungen des 18. bis 20. Jahrhunderts. Da der Bestand fast komplett erschlossen ist, lässt sich hier vieles über die Geschichte der einzelnen Stadtteile in Erfahrung bringen. Egal, ob Ahnenforschung, Limes oder Mühlen, das Stadtarchiv kann mit Informationen weiterhelfen, soweit es die Überlieferung zulässt. Auch die jüngste Geschichte ist vertreten. Dank der Übereignung zahlreicher Dokumente aus der jüngeren Vergangenheit durch Vereine, Kirchengemeinden und Privatpersonen, wachsen die Möglichkeiten kontinuierlich, den Bürgern ihre Fragen zu beantworten. Zudem werden Presseausschnitte jeden Tag archiviert und reichen somit teilweise bis in die 1950er Jahre zurück. Auch Zeitungsausgaben der Gießener Zeitungen bis in das 19. Jahrhundert hinein können eingesehen werden.
Das Stadtarchiv steht jedem offen, der ein Anliegen vorbringen kann und Hilfe benötigt. Hierbei ist die Satzung bitte zu beachten. Stöbern in den Magazinräumen ist jedoch strikt untersagt.
Öffnungszeiten
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